Der Verein Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannover e. V.- kurz UFU hilft geflüchteten Menschen bei einem erfolgreichen Start in Hannover.
Derzeit leben rund 4.000 Geflüchtete aus über 60 verschiedenen Nationen in der Stadt, untergebracht in den dezentral im Stadtgebiet verteilten Unterkünften oder in privaten Wohnungen. Seit April 2013 bieten wir konkrete Hilfe für die Geflüchteten vor Ort an und unterstützen die vielen Ehrenamtlichen in den Nachbarschaftskreisen bei ihrer Tätigkeit. Zunehmend inkludieren wir auch geflüchtete Ehrenamtliche in unsere Arbeit.
Seit Anfang 2019 ist die Digitalisierung ein zentrales Fokusthema unseres Vereins. Ziel ist die Befähigung der Geflüchteten zur Teilhabe an digitalen Angeboten. Hierfür haben wir folgende Projekte bereits erfolgreich aufgesetzt:
- Notebooks für geflüchtete Schüler*innen
Seit Ende Mai 2020 haben wir weit über 100 Notebooks beschafft, durch ehrenamtliche IT-Paten mit lizenzfreier Software betankt und zusammen mit einer jeweils ca. 90-minütigen Einweisung im Rahmen eines Leihvertrages geflüchteten Schulkindern und Auszubildenden kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei Fragen können sie ihren IT-Paten oder einen von uns parallel eingerichteten Help-Desk kontaktieren, die dann per Fernwartungsprogramm Probleme beheben können
- WLAN in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete
Das Thema WLAN/Internet ist in vielen Unterkünften ein Problem. In den Gemeinschaftsräumen ist WLAN nur sehr schwach oder gar nicht zu empfangen, Internetzugang in den Wohnbereichen ist meist nicht möglich, obwohl die Landeshauptstadt Hannover seit Ende 2015 die Mehrzahl der 42 Flüchtlingsunterkünfte mit 50 Mbit/s VDSL-Anschlüssen versorgt hat. Ende Oktober 2020 konnten wir endlich mit der Verwaltung der Landeshauptstadt einen Vertrag abschließen, der es uns zusammen mit Freifunk Hannover gestattet, in den Flüchtlingsunterkünften ein frei zugängliches WLAN einzurichten, das den Internetzugang bis in die Wohnbereiche hinein ermöglicht. Der Aufwand hierfür beträgt pro Standort ca. 600 EUR Hardwarekosten und 20 Ehrenamtsstunden für Installation, Betrieb und Wartung.
- Ausbau der IT- und Medienkompetenz bei Geflüchteten
Zusammen mit kargah e.V. in Hannover als Bildungsträger haben wir ein Projekt „Deutsch lernen – Digitale Kompetenzen trainieren" aufgesetzt. Die Kosten pro Kurs mit bis zu 20 Teilnehmer*innen betragen jeweils mehr als 10.000 EUR für Referenten, Infrastruktur und Raumkosten. Die Finanzierung hierfür ist noch nicht gesichert.
- Schüler:innen helfen Schüler:innen.
Nachhilfe, Deutsch sprechen und dabei Kennenlernen. Das können die muttersprachlich Deutsch sprechenden Schüler:innen und die geflüchteten Schüler:innen in der wöchentlichen Nachhilfestunde beim Projekt Schüler helfen Schülern. Die geflüchteten Schüler:innen bekommen notwendige Unterstützung bei den Hausaufgaben, außerdem mehr Praxis in der deutschen Sprache. Beide haben so Gelegenheit, auch außerhalb der Schule in Kontakt zu kommen. Die nachhilfegebenden Schüler:innen bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 6 Euro und erwerben interkulturelle Kompetenzen. Dafür sammeln wir bei hannovermachen.de die benötigten finanziellen Mittel. Außerdem bieten wir gemeinsame Aktivitäten an - im Idealfall entstehen auf diese Weise Freundschaften.
Seit Ausbruch der Corona-Krise sind die Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften in Hannover fast völlig von der digitalen Teilhabe abgeschnitten und damit besonders benachteiligt, da der Internetzugang via WLAN in vielen Flüchtlingsunterkünften nicht möglich ist, weil geeignete mobile Endgeräte fehlen (Stichwort Homeschooling), weil keine ausreichende IT- und Medienkompetenz bei Geflüchteten vorhanden ist und weil Hilfs- und Unterstützungsangebote von Ehrenamtlichen (z. B. in Sprach- und Willkommens-Cafes) schon seit Monaten wegen der Kontaktverbote ausfallen müssen.
Mit Unterstützung der Aktion "Holtzmann & Friends. Gemeinsam stark!" möchten wir diese Arbeit fortsetzen und die coronabedingt ausgefallene Unterstützung auffangen.
Weitere Informationen unter:
uf-hannover.net